In zwei WochenEinmal rund um die Insel
Mallorca – der erste Gedanke, der Vielen durch den Kopf schiesst, lautet «Ballermann». Doch die Insel im Mittelmeer hat weit mehr als das zu bieten. Wer sich einmal aus den Menschenmengen bei Palma de Mallorca wagt, trifft auf eine äusserst vielfältige Natur. Vom flachen Süden mit langen Sandstränden bis in den Nordwesten mit der Gebirgskette Serra de Tramuntana und felsigen Buchten hat die Insel alles zu bieten.
Ich nehme Dich mit auf eine Reise rund um die Insel. Die folgenden Inhalte und Bilder stammen von meinen Erfahrungen und Beobachtungen, welche ich während meiner zweiwöchigen Reise durch Mallorca machen konnte. Im September 2017 reiste ich zusammen mit meiner Freundin in einem Mietwagen einmal rund um die Insel. Im Folgenden dreht sich alles um die schönsten Fotospots, Buchten und Strände der Insel.
Viel Spass!
Palma de Mallorca - Cap de Ses SalinesSchöne Buchten und lange Strände
Wer nach dem Flugstress möglichst schnell nach einer Abkühlung sucht und nicht in den Menschenmasen versinken will, dem sei die kleine Bucht Calo des Cap Alt empfohlen. Die Bucht ist sehr klein, wird aber fast nur von Bewohnern des umliegenden Quartiers genutzt. Obwohl die Bucht nur wenige Auto-Minuten ausserhalb von Palma liegt, kann man sich hier schon richtig gut erholen. Was hier ebenfalls bereits auffällt, ist das klare Wasser und die vielen bunten Fische, welche sehr zum Schnorcheln einladen.
Ähnlich verhält es sich mit dem sogenannten Delta. Der Küstenabschnitt wird zwar von mehr Leuten aufgesucht, diese verteilen sich aber auf viel mehr Platz. Besonders empfehlen kann ich den flachen Felsen, welcher teilweise ein bisschen aus dem Wasser ragt. Dadurch kann man sich wortwörtlich ins Meer legen. Auch Schnorchler kommen hier wieder voll auf ihre Kosten.
Weniger zu empfehlen ist hingegen der Strand Playa de Cala Pi. Beim Hinabsteigen erweckt der Strand zwar einen wunderschönen Eindruck, ist man aber mal unten angekommen und geht einige Schritte ins Wasser, merkt man schnell, dass der Schein trügt. Das Wasser ist sehr trüb und riecht leider auch nicht besonders gut. Der Grund dafür liegt wohl an der geringen Wassertiefe, weshalb das Wasser kaum zirkulieren kann.
Um einen Ausblick auf die gesamte Insel zu haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein zu empfehlendes Plätzchen ist das Kloster Santuari de Cura auf der Spitze des Puig de Randa. Hier kommt man in den Genuss einer kompletten 360-Grad-Aussicht über die ganze Insel. In Richtung Süden hat man sogar einen tollen Ausblick auf die kleine Insel Cabrera. In Richtung Nord-West sieht man die gesamte Gebirskette und dazwischen kann man die landenden Flugzeuge beobachten. Besonders malerisch wirken die kleinen Städtchen und Dörfer, welche man von hier oben sehen kann.
Der Platja d'es Trenc ist wohl der Inbegriff eines Traumstrandes. Der Sandstrand ist sehr flach und ist von türkisblauem Wasser umgeben. Der einzige Makel ist wenig überraschend, dass der Strand bei Colònia de Sant Jordi einer der bekanntesten der gesamten Insel ist. Trotz seiner Länge von 6km ist er vor allem in der Hauptsaison oftmals komplett überfüllt. Wem ein bisschen mehr Platz, ein Spaziergang von einer knappen halben Stunde wert ist, der findet südlich des kleinen Städtchens eine gute Alternative. Der Platja d'es Carbó steht dem nördlichen Nachbarn nämlich in nichts nach. Von Colònia de Sant Jordi folgt man einfach dem Strand in Richtung Süden bis man ein passendes Plätzchen gefunden hat.
Am südlichsten Punkt der Insel befindet sich El Faro De Ses Salines. Der Leuchtturm ist ein idealer Fotospot und lässt sich je nach Jahreszeit auch gemeinsam mit dem Sonnenuntergang einfangen. Aufgrund der geringen Anzahl an Besuchern ist dieser Ort sehr zu empfehlen.
Cap de Ses Salines - Far de CapdeperaDie schönste Bucht der Insel
Was kein Mallorca-Besucher verpassen darf, sind die beiden Buchten Cala s'Almunia und vor allem Caló des Moro. Obwohl Letztere immer völlig überlaufen ist und man einen Fussmarsch (ca. 20 Minuten) in Kauf nehmen muss, ist es allemal einen Besuch wert. Die Bucht von Caló des Moro sieht genauso aus, wie man sich eine Bucht im Paradies vorstellt. Die letzten Meter ans Wasser hinunter sind zwar steil und der Strand ist so klein, dass es fast keine andere Möglichkeit gibt als das Strandtuch an einen Felsen zu hängen. Doch das klare Wasser und die schöne Bucht entschädigen alle Strapazen. Mehrere Höhlen und Felsen im Wasser machen die Bucht zum Schnorchel-Paradies. Wer das Wasser dann doch mal zum Entspannen verlassen möchte, dem bietet sich die Nachbarsbucht Cala s'Almunia an. Sie wird weit weniger besucht, ist aber nicht minder schön.
Auf dem Weg Richtung Norden empfiehlt sich ein kurzer Stopp beim Felsentor Es Pontàs. Die beeindruckende Felsformation eignet sich dank der südöstlichen Ausrichtung für stimmungsvolle Sonnenauf- und Sonnenuntergangsfotos. Doch auch tagsüber lohnt sich ein Besuch beim Aussichtspunkt, nicht zuletzt auch wegen dem Blick auf die umliegende Region und das Meer.
Buchten wie Cala Mondragó sind zwar gut zugänglich und schön, aber leider auch sehr touristisch. Andere Buchten, wie Cala Varques sind wunderschön und werden nur wenig besucht, dafür sind sie umso schwerer zu erreichen. So verhält es sich in den meisten Fällen auf dem gesamten restlichen Teil der Südost-Küste.
Der nächste nennenswerte Ort befindet sich deshalb erst beim «Far de Capdepera». Der Leuchtturm markiert den östlichsten Punkt der Insel. Auch hier lassen sich tolle Bilder vom Leuchtturm und der Umgebung machen. Für Wasserratten bietet sich der Strand von Cala Agulla an. Er ist für "Mallorca-Verhältnisse" nichts Besonderes und gut besucht, dafür aber sehr leicht zu erreichen.
Far de Capdepera - Cap de Formentor«Must-sees» und Geheimtipps
Das Besondere am Strand von Cala Mesquida sind die Wellen. Denn, wenn das Meer nicht komplett ruhig ist, sind die Wellen hier oft ein bisschen grösser als an den umliegenden Stränden und Buchten. Für Surfer und Abenteuerlustige ist das natürlich ideal. Doch selbst wenn man sich zu keiner der eben genannten Kategorien zählt, lohnt sich ein Besuch. Der Strand ist sehr gut erreichbar und verfügt über genügend Platz.
Das Städtchen Artà ist zwar einige Fahrminuten vom Meer entfernt, es eignet sich aber super als Startpunkt für Erkundungen des nordöstlichen Teils von Mallorca. Artà überzeugt vor allem durch seinen Charme und die vielseitigen und ausgezeichneten kulinarischen Angebote.
Als Geheimtipp darf die Bucht Cala Na Clara bezeichnet werden. Ziemlich versteckt liegt sie hinter dem Ende einer Strasse. Nach einem kurzen Fussmarsch kann zur Bucht hinuntergestiegen werden. Die meisten Besucher der Bucht kommen per Boot, weshalb es auf den Steinen am Ufer viel freien Platz gibt. Die Bucht zeichnet sich vor allem durch ihr klares Wasser aus. Durch die geringe Wassertiefe kann auch weit ins Meer hinausgelaufen werden. Vereinzelt liegen grössere Felsbrocken im Wasser, welche Heimat vieler kleiner Fische darstellen, was die Bucht auch für Schnorchler sehr attraktiv macht.
Auf dem Rückweg sollte ein Stopp bei Betlem eingelegt werden. Die Küste besteht dort grösstenteils aus orange-gefärbten Felsen, welche an manchen Stellen spektakulär abgebrochen sind.
Der Norden ist im gleichen Masse touristisch und gut erschlossen wie der südliche Teil der Insel. Hier gibt es auch wieder lange flache Strände. Einer davon ist der Playa del Muro. Wer ein bisschen mehr Platz für sich haben möchte, läuft einfach einige Minuten entlang des schmalen Strandes, denn schon nach wenigen Metern werden die Abstände zwischen den Strandtüchern grösser. Der helle Sand und das klare und flache Wasser bieten ideale Bedingungen für erholsame und entspannte Stunden.
Wer den nördlichsten Ausläufer der Insel erkunden will, sollte aus zweierlei Gründen früh aufstehen. Zum einen, weil die Morgenstimmung alles noch ein bisschen besser aussehen lässt. Zum anderen aber auch, weil man ab 10 Uhr alles andere als alleine ist. Da kann es sowohl bei den Aussichtspunkten wie auch auf den engen Serpentinenstrassen durchaus ziemlich eng werden. Der erste Stopp sollte beim Mirador Es Colomer eingelegt werden. Die Aussicht von den verschiedenen Aussichtspunkten auf die hohen Felswände ist atemberaubend und ein absolutes Muss.
Als nächstes sollte der Far Formentor angepeilt werden, denn am nördlichsten Punkt der Insel sind nur sehr beschränkt Parkplätze verfügbar. Beim Leuchtturm hat man eine tolle rundum-Aussicht. Noch toller ist allerdings der Blick auf den Leuchtturm, sobald man ihn von der Strasse aus erblickt. Einziges Problem: Es ist kaum Platz zum Anhalten vorhanden.
Cap de Formentor - Sant ElmEnge Gassen und hohe Berge
Auf dem Rückweg vom nördlichsten Punkt der Insel bietet sich bei der Bucht Cala Figuera ein Halt zum Baden an. Vom Parkplatz sind es nur noch ca. 10 Minuten Fussweg bis zur Bucht. Das klare Wasser und die vielen verschiedenen Fische machen den Aufenthalt zu einem wahren Genuss für Schnorchler.
An der Nordwestküste zeigt sich die Mittelmeerinsel nochmals von einer ganz anderen Seite. Die steilen Hänge der Serra de Tramuntana bieten spektakuläre Aussichten. Manchmal komplett verwachsen und in sattem Grün, manchmal hingegen nur grauer Fels, soweit das Auge reicht. Ein bekanntes Ausflugsziel ist der Port De Sa Calobra und die danebenliegende Schlucht Torrent de Pareis. Aufgrund der grossen Menschenmassen, welche hier im Verlaufe des Tages ankommen, lohnt es sich früh unterwegs zu sein. Die Schlucht und der Hafen lassen sich durchaus sehen, doch das eigentliche Highlight stellt die Fahrt hinunter dar. Die engen und kurvigen Strassen brauchen viel Geduld, doch die Aussicht entlohnt auch hier allfällige Stressmomente. Unten angekommen, ist alles nur auf den Tourismus ausgelegt, weshalb alles ziemlich teuer ist (inkl. der Parkgebühren). Die Schlucht kann in Richtung Landesinneres bewandert werden.
Bademöglichkeiten gibt es auf diesem Abschnitt leider nur wenige. Dafür gibt es diverse wunderschöne Fotospots und auch viele Wandermöglichkeiten. Einer der wohl schönsten Aussichtspunkte der Insel ist der Mirador de ses Barques mit seiner malerischen Aussicht auf das Hafenstädtchen Port de Sòller.
Ein weiterer Fotospot ist das Loch im Felsen von Sa Foradada. Es ist allerdings weit weniger spektakulär als man sich das vielleicht vorstellt.
Sehenswert sind die meisten Dörfchen an der Nordwest-Küste, besonders empfehlenswert ist Valldemossa. Die kleinen schmalen Gassen sind auf jeden Fall einen Besuch wert.
Der erste grosse Ort an der Südwest-Küste ist Sant Elm. Das kleine charmante Städtchen verfügt über einen schönen Strand, an welchem gut geschnorchelt werden kann. Von hier aus werden auch Ausflüge auf die Insel Sa Dragonera angeboten.
Sant Elm - Palma de MallorcaVersteckte Buchten vor Palma
Der Nachteil der kleinen Bucht Cala D'en Monjo ist, dass sie nicht ganz einfach zu finden ist, dafür ist man ziemlich unter sich. Der kleine Fussmarsch lohnt sich vor allem für Schnorchler.
Bevor man sich wieder zurück zum Auto begibt, sollte noch ein kleiner Umweg zur Klippe von L'Olla gemacht werden. Bei einem Felsabrutsch ist hier ein riesiges Loch entstanden. Von hier hat man zudem eine tolle Aussicht auf die gegenüberliegenden Dörfer Rotes Velles und Santa Ponsa.
Ab hier ist die Nähe zu Palma wieder deutlich zu spüren. Es ist immer mehr los und gibt nur noch vereinzelt kleine Buchten, welche nicht total überfüllt sind.
Auch unserem Mietwagen waren die letzten zwei Wochen gut anzusehen. Vor der Rückkehr nach Palma war deshalb eine Reinigung dringend nötig.
Auf dem Rückflug ziehe ich mein Fazit der Reise: Ich bin von der vielseitigen Natur beeindruckt. Ganz besonders hat es mir das klare Wasser mit der bunten Unterwasserwelt und den vielen verschiedenen Fischen angetan. Wer die wahren Perlen der Insel entdecken möchte, muss jedoch wohl oder übel einen Fussmarsch in Kauf nehmen. Aber dies lohnt sich in jedem Fall, da die meisten Leute dazu nicht bereit sind und man deshalb diese Plätzchen fast für sich alleine hat.
Mallorca, ich werde bestimmt wiederkommen!